Austausch mit dem different people e.V. in Chemnitz

Chemnitz ist die Partnerstadt von Düsseldorf und anlässlich der rechtsextremen Übergriffe im letzten Jahr und der vielen negativen Schlagzeilen zu der Stadt hat das Internationale Büro in Düsseldorf ein Sonderbudget zur Verfügung gestellt, um Vereinen, die sich für Weltoffenheit und Demokratie engagieren, die Möglichkeit zur Vernetzung zu geben.

Der different people e.V. in Chemnitz macht ganz ähnliche Arbeit wie SCHLAU und setzt sich darüber hinaus in vielen weiteren Belangen für LSBTIAQ*-Menschen nicht nur in der Stadt, sondern auch in der Umgebung ein. Die Fülle und Kreativität der vielen Angebote ist wirklich beeindruckend, weswegen wir gleich ganz Feuer und Flamme dafür waren die Menschen dahinter kennenzulernen und daher die obengenannten Gelder erfolgreich beantragten. Auch die Chemnitzer*innen freuten sich sehr über den Kontakt und luden uns kurzerhand zu ihrem Akzeptanzprojekt vom 12.-15.09. ein. Das Projekt umfasste sowohl die Neugestaltung der Fassade des Vereins, welche im Vorfeld Beschmierungen ausgesetzt war, als auch die Einweihung dessen bei einem öffentlichen Akzeptanzfest. Die herzlichen Mails und Telefonate mit den Kolleg*innen in Sachsen sorgten dafür, dass wir am 12.09. voller Vorfreude in den Zug stiegen, um Chemnitz und seine Menschen endlich kennenzulernen.

Die urgemütlichen Räumlichkeiten des Vereins stießen bei uns auf große Begeisterung. Schnell wurden diese in der Zeit zu unserem Wohnzimmer erkoren, in dem wir viele nette Kontakte knüpften, tiefe Gespräche führten und uns zu unseren Workshop-Methoden und dem queeren Leben in beiden Städten austauschten. Zudem stellten wir fest, dass die Chemnitzer*innen eine stattliche Sammlung SingStar-Versionen vorzuweisen hatten. Für leidenschaftliche Karaokeperformances lässt sich SCHLAU Düsseldorf nicht zweimal bitten.

Darüber hinaus hatten wir einen Riesenspaß dabei mithilfe von zwei Graffittikünstlern unsere Botschaften für eine vielfältige, weltoffene und akzeptierende Gesellschaft an die Fassade des Vereins zu bringen.

Ganz besonders das große Chemnitz-Düsseldorf-Panorama an der Vorderseite des Vereins drückt die Verbundenheit, die sich in dieser Zeit zwischen unseren beiden Vereinen entwickelte deutlich aus.

Am Samstag wurden die Gemälde dann im Rahmen eines Akzeptanzfestes eingeweiht. Bei Salat und Grillkäse nutzten wir die Zeit, um unsere Sächsisch-Kenntnisse zu erweitern und ein bisschen NRW-Dialekt zum Besten zu geben. Darüber hinaus tauschten wir uns bei einer gemeinsamen Diskussion über Erlebnisse von Akzeptanz und Diskriminierung, Communityzusammenhalt und -auseinandersetzungen in beiden Städten aus.

Es war so schön, dass wir die gemeinsame Zeit gar nicht enden lassen wollten und so tanzten wir die letzte Nacht lange auf einer Queerparty in Chemnitz und verabschiedeten uns dann schweren Herzens, aber auch glücklich darüber nun am anderen Ende Deutschlands so viele liebe neue Freund*innen gewonnen zu haben, die wir natürlich sobald wie möglich nach Düsseldorf einladen werden!